Inhalt
- Wann sind Kinderbücher gut?
- 7 zauberhafte Kinderbücher, die ihr einfach gelesen haben solltet
- Der Grüffelo von Julia Donaldson (ab 4 Jahren)
- Der kleine Wassermann & Das kleine Gespenst von Otfried Preußler (beide ab 6 Jahren)
- Etwas von den Wurzelkindern von Sibylle von Olfers (ab 3 Jahren)
- Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren (ab 8 Jahren)
- Pu der Bär von Alan Alexander Milne (ab 6 Jahren)
- Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum! von Andy Stanton (ab 8 Jahren)
- Kinderhörbucher vorgelesen von Harry Rowohlt
Kinderbücher entführen uns in fantastische Welten. Das Lesen von Romanen verwandelt und lässt uns – in aller Behaglichkeit – in neue Rollen schlüpfen. Vom Hasen bei Alice im Wunderland bis zum Piraten, der zur Schatzinsel aufbricht …
Doch ganz egal, welches Kinderbuch ihr zum Vorlesen wählt: Kindern vorzulesen, ist ein großes Glück. Es verbindet Eltern und Kinder nicht nur im Moment des Leseerlebnisses – sondern ein Leben lang. Außerdem lesen Kinder sehr viel häufiger auch selber Bücher, wenn die Eltern ihnen regelmäßig vorgelesen haben.
Die Berliner Bibliotheken unterstützen die LeseanfängerInnen in ihrem Lesehunger. Wenn die Kleinen jedoch bestimmte Kinderbücher „sooo toll“ finden, dass sie sie „für immer“ behalten wollen – dann solltet ihr eine der Berliner Kinderbuchhandlungen unsicher machen. 😉
Damit euch die Auswahl in der Masse an Büchern für Kinder kinderleicht(er) fällt, stellen wir euch als euer Onlinemagazin für Berliner Eltern unsere 7 Lieblingskinderbücher vor. Mit diesen Büchern bleiben auch Eltern kinderleicht Kind … 😊
Wann sind Kinderbücher gut?
Kinderliteratur unterscheidet sich nicht großartig von Erwachsenenliteratur. Sie ist genauso gelungen oder misslungen wie Literatur für ältere LeserInnen. Ein Kinderbuch erzählt eine gute Geschichte oder nicht. Es findet schöne, feine, kluge, klangvolle, neue, alte Worte mit Sinn und Hintersinn oder nicht. Es beschäftigt sich mit Fragen, die interessieren … oder eben nicht.
Es gibt so viele hervorragende Kinderbücher. Aber da sind auch viele Bücher für Kinder, um die ihr einfach einen Bogen machen könnt – weil sie keine Geschichten erzählen, die überdauern. Sie werden den Kindern, die sie gelesen haben, in 30, 40, 50 oder 100 Jahren nichts mehr bedeuten. Sie werden vergessen sein.
Geschichten, die wir immer wieder erzählen – so wie die Grimmschen Märchen – sind die Kategorie von Geschichten, nach denen wir suchen. Dann können es nicht genug Bücher sein – und dann werden wir im Büchermeer schwimmen und immer wieder eine neue Insel entdecken. Die von Robinson und Freitag, vom Urmel oder dem Grüffelo und so viele, viele mehr, die einen nicht mehr loslassen.
7 zauberhafte Kinderbücher, die ihr einfach gelesen haben solltet
Der Grüffelo von Julia Donaldson (ab 4 Jahren)
Ein ausgesprochen amüsantes, hintersinniges und manchmal sogar leicht gruseliges Bilderbuch ist Der Grüffelo. Es stammt aus der Feder der britischen Autorin Julia Donaldson und heißt im englischen Original The Gruffalo.
Worum geht’s? Eine kleine Maus erfindet bei einem Waldsparziergang ein Monster namens Grüffelo. Und wie es das Schicksal so will, begegnet sie genau diesem! Den Grüffelo sollte jedes Kind kennenlernen. Und die ziemlich listige Maus, die schließlich mit Schattenspiel und Schreckensbildern ihre FeindInnen in Schach hält – nicht nur den Grüffelo, sondern auch alle anderen Tiere im Wald, die sie gern fressen würden
Glaubt uns – dieses Bilderbuch im Reimschema ist so gut, dass ihr schon bald alle Reime daraus auswendig aufsagt. 😉 Übrigens ist Der Grüffelo auch schon bald ein Klassiker, den Kinder seit über einem Jahrzehnt in ihr Herz geschlossen haben – und jetzt sogar auf Schwäbisch erhältlich. „Isch net wahr!“
Der kleine Wassermann & Das kleine Gespenst von Otfried Preußler (beide ab 6 Jahren)
Wir sind Immer-wieder-LeserInnen vom kleinen Wassermann. Der Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler verzaubert Kinder in null Komma nichts: Der Protagonist, Der kleine Wassermann, lebt zusammen mit seinen Eltern in einem Mühlenweiher. Er erkundet zunächst die Unterwasserwelt und seine BewohnerInnen. Doch schon bald zieht ihn auch die Welt über der Wasseroberfläche, die Menschenwelt, magisch an …
Auch Kinder erkunden unsere Welt in ihren ersten Lebensjahren – und werden daher die Neugier des kleinen, grünhaarigen Wassermanns gut verstehen können.
Das kleine Gespenst vom selben Autoren gefällt uns ebenso. Noch heute hören wir den Uhu-Schuhu mitfühlend auf das kleine Gespenst einreden – das nämlich plötzlich am Tage spukt und gar nicht mehr in der Nacht!
Diese und all die anderen Geschichten von Otfried Preußler, sind wunderbare Vorleselektüre für kuschlige Abende und Regennachmittage.
Etwas von den Wurzelkindern von Sibylle von Olfers (ab 3 Jahren)
„Wacht auf, wacht auf, ihr Kinderlein, es wird nun wohl bald Frühling sein!“ Mit diesen Worten weckt Mutter Erde die kleinen Wurzelkinder, denen sie bunte Kleider näht. Und dann ist Frühling!
Die Wurzelkinder ist eine Geschichte von Sibylle von Olfers. Sie ist als Kinderbuchautorin und -illustratorin eine der bedeutendsten VertreterInnen der Jugendstil-Buchkunst. Ihre phantasievollen und detailreichen Zeichnungen begeistern junge LeserInnen seit über 100 Jahren.
Ihr Bilderbuch Etwas von den Wurzelkindern ist längst ein Klassiker, das vom faszinierenden Kreislauf der Jahreszeiten erzählt.
Pippi Langstrumpf von Astrid Lindgren (ab 8 Jahren)
„Liebe kleine Krumulus – niemals will ich werden gruß!“ Das ist ein weiterer Ausspruch aus einem berühmten Kinderbuch. Ihr wisst es bestimmt schon – und habt diese Beschwörungsformel vielleicht selber als Kinder gesprochen. Genauso wie Pippi, Tommi und Annika, die sich nichts sehnlicher wünschen als Kind zu bleiben. Wie alt sie sein wollen? So ungefähr 8 Jahre jung. Denn dann wären sie immer besser gelaunt als die Erwachsenen. Die sind so komisch alt und habenoffenbar ein ziemlich anstrengendes Leben hatten.
Wir wünschen uns als Erwachsene oft, dass unser Leben hin und wieder kinderleicht ist. Möglich, dass deshalb das Vorlesen, Mitlesen und Verschenken von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf für die meisten Eltern selbstverständlich geworden ist. Pippi gehört in jedes Kinderzimmer. Wer es noch nicht hat, geht am besten sofort in die nächste Berliner Kinderbuchhandlung. 😉
Die abenteuerlichen Geschichten der selbstbewussten, starken (und manchmal ziemlich frechen) Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf (so ihr voller Name) sind einzigartig. Sie erzählen von Mut, Freundschaft, Freiheit und kinderleichtem Abenteuer. Lest doch selbst rein oder lasst euch darauf vorlesen!
Pu der Bär von Alan Alexander Milne (ab 6 Jahren)
Pu der Bär ist ein freundlicher, kleiner Bär, der im Hundertsechzig-Morgen-Wald lebt. Pu liebt nichts mehr, als brummend und singend auf Honig-Jagd zu gehen. Dabei begleiten ihn seine FreundInnen: Darunter zum Beispiel Ferkel, Pus Bester Freund, der betrübte Esel I-Ah, der überdrehte Tiger Tigger – und nicht zuletzt das Menschenkind Christopher Robin. Gemeinsam erleben sie lustige und unterhaltsame wie trickreiche Abenteuer – die tiefgründiger sind, als es die Disney-Zeichentrickserie glauben lassen mag. 😉 Also geht doch mit auf diese liebevolle Reise voller eigenwilliger, charmanter Charaktere, die ihresgleichen suchen!
Mit vollständigem Namen heißt Pu übrigens Eduard Bär oder auch Winnie-der-Pu – im englischen Original ist es Winnie-the-Pooh.
Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum! von Andy Stanton (ab 8 Jahren)
Mr Gum ist eine englische Kinderbuch-Serie von Andy Stanton über einen wirklich nicht sehr netten Mann. Er ist umgeben von wirklich nicht sehr gewöhnlichen Vorgängen, Personen und Dingen. Der erste Band heißt entsprechend treffend: Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum!
Ob Kinder sich dauerhaft auf die ziemlich überdrehte Dauerironie des Textes einlassen können, müsst ihr einfach ausprobieren. Im besten Fall kringeln sich Kinder und Eltern vor Lachen – und haben in Mr. Gum einen abgrundtief bösen Menschen gefunden, der sie immer wieder glücklich macht.
Kinderhörbucher vorgelesen von Harry Rowohlt
Vom Glück des Vorlesens: Hörbücher sind eine tolle Abwechslung für Kinder – zum Beispiel spät abends zum Einschlafen (statt eines Kinderhörspiels) oder auf langen Zug- sowie Autofahrten. Ein wirklich großartiger Hörbuch-Vorleser war der leider schon verstorbene Übersetzer und Schriftsteller Harry Rowohlt.
Von Pu der Bär bis zum grummeligen Mr Gum (die er übrigens beide auch übersetzt hat!) hat er immer wieder bewiesen, dass er eine unverwechselbare Stimme hat – aus der er hunderte Stimmen für hunderte Figuren entwickeln kann. Hört euch am besten selbst an, wie er es schafft, jeder Figur ihren ganz eigenen Charakter zu geben. 😊
Aber Achtung: Seine Winnie-der-Pu-Hörbuch-Version ist in der analogen Fassung leider vergriffen. Vielleicht findet ihr sie aber mit etwas Glück auf einem der Berliner Flohmärkte?