Inhalt
- Welche Insekten leben in Berlin?
- Wo kann man in Berlin unbekannte Insekten entdecken?
- Insekten als Nahrungsmittel
- Spinnen in Berlin
Berlin brummt und summt: Im Winter haben wir unsere Ruhe vor stechenden Insekten. Aber im Frühjahr, da kommen sie hervor. Wie oft wir dann diese und ähnliche Fragen aus Kindermund zu hören bekommen: „Was krabbelt denn da?“ Vielleicht begrüßt euch zum Beispiel ein niedlicher Maikäfer. Aber nicht nur dieser torkelt durch Berlin – auch eine Menge anderer kleiner Krabbeltiere ist in den Bäumen und Büschen unterwegs. Manche von ihnen hüpfen eifrig durchs Gras oder summen im Ohr.
Es ist also für uns als Berliner Onlinemagazin für Kinder an der Zeit, dieses krabblige Geschehen mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Beobachtet doch mit euren Kindern das spannende Scharren, Brummen und Summen! Vielleicht möchtet ihr euch auch für den Schutz der Insekten einsetzen? Dann macht doch mit beim Insektensommer des NABUs! Das Motto der bundesweiten Meldeaktion lautet: „Zählen, was zählt!“. Die kleinen Tierchen zu entdecken, macht besonders Kindern Spaß – denn die schlüpfen ruck, zuck motiviert in die Rolle von NaturforscherInnen. 😊 Übrigens empfehlen wir euch für noch mehr Naturabenteuer die Naturjugend Brandenburg des NABUs.
Welche Insekten leben in Berlin?
Auf der Mauer, auf der Lauer … Nicht jedes Insekt, das durch Berlin und Brandenburg krabbelt, macht uns Freude. Wespen kennen wir alle. Aber deshalb mögen wir sie noch lange nicht. Im Kindercafé stürzen sie sich während des Familienbrunches auf unseren Kuchen. Oder sie verfolgen uns beim Picknick durch den Park. Zikaden haben wir da schon lieber. Die hören wir besonders gut in den Abendstunden. In lauen Sommernächten sorgen sie mit ihrem Zirpen für eine tolle musikalische Untermalung. Über den Besuch von Marienkäfern, die wohl überall als knuffige Punktewesen beliebt sind, freuen wir uns immer. Und Wanzen, die auf der Mauer auf der Lauer liegen? Sie gehören seit einiger Zeit auch wieder zu Berlin. ☹
Wespen, Zikaden, Marienkäfer, Honigbienen, Ackerhummeln, Grashüpfer und Fliegen fühlen sich in Berlin schon immer zuhause – und sind daher vertraute Bekannte. Aber es gibt auch Insekten, die uns weniger geläufig sind, deren Namen an mysteriöse Wesen erinnern – und die beim näheren Hinsehen immer geheimnisvoller werden. Wie übrigens alls Insekten!
Wo kann man in Berlin unbekannte Insekten entdecken?
Auf dem Tempelhofer Feld, da wohnen sie: die Gelbrand-Krummfühlerwanze, die Ödlandschrecke oder das Wiesenvögelchen. Nein, letzteres ist kein Vogel, sondern ein Schmetterling. Bei der Gelbrand-Krummfühlerwanze handelt es sich um ein kleines Wesen mit gelb umrandeten Flügeln und (wie der Name schon verrät) langen gekrümmten Fühlern. Und die Ödlandschrecke, die will nicht erschrecken. Sie gehört zur Ordnung der Heuschrecken und steht auf der Roten Liste, weil sie teilweise vom Aussterben bedroht ist. Auf dem Tempelhofer Feld könnt ihr nach diesen und vielen anderen Insekten Ausschau halten.
Vielleicht nicht kinderleicht, aber ein wichtiger Job für alle: Rettet die Bienen. Berliner Imkervereine bzw. Imkereien informieren euch gern. Sogar mitten in der Stadt.
In der Kreuzberger Hasenheide könnt ihr die Großen Heupferde entdecken. Das ist ebenfalls eine Heuschreckenart. ForscherInnen haben die Heupferde auch in einer Grünanlage in der Nähe des Gesundbrunnens gesichtet – sogar als lustiges Dutzend, was ja fast eine „Herde“ ist. 😉
Im Volkspark Friedrichshain herrscht auch Krabbelalarm. Die gefährlich klingende Totenkopfschwebfliege und die Grünglänzende Waffenfliege treiben dort ihr Unwesen – zumindest dem Namen nach. In Wirklichkeit sind sie harmlos!
Insekten als Nahrungsmittel
„Lecker, Insekten!“? Nicht erst seit dem Dschungelcamp haben wir auch in Europa Insekten als mögliche Mahlzeit oder sogar Leckerbissen erkannt. Manche schmecken nussig (zum Beispiel Buffalowürmer), andere haben Zitrusaroma (zum Beispiel Ameisen), wieder andere erinnern an Krabben (zum Beispiel Grillen). In vielen Ländern der Welt sind Insekten die Nahrungsgrundlage. Die australischen Aborigines essen zum Beispiel verschiedene Larven. JapanerInnen verspeisen gelegentlich gekochte Wespenlarven oder frittierte Zikaden.
In Europa haben hingegen nur die wenigsten Menschen Erfahrung mit Entomophagie – dem Verzehr von Insekten. Dabei gehörten Insekten auch in Deutschland lange Zeit auf den Mittagstisch. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts haben MitteleuropäerInnen zum Beispiel Maikäfersuppe gegessen. Mit steigendem Wohlstand verschwanden die Tiere von der Speisekarte. Doch es ergibt durchaus Sinn, die Insekten wieder zurück auf die Speisekarte zu holen. Die kleinen Tiere sind eine reale Möglichkeit, den Proteinbedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu decken.
Spinnen in Berlin
Mikro- statt Makrowelten entdecken: Die Spinnenphobie ist wohl einer der bekanntesten Phobien, die Menschen haben können. Kreischend rennen sie vor den Achtbeinern davon. Oder sie erstarren mit angstvollem Blick auf das Wesen, das fleißig seine kunstvollen Netze spinnt.
Spinnen sind meist kleine Tiere und heißen eigentlich Webspinnen. Es gibt von ihnen ungefähr 100.000 Arten. Als Achtbeiner gehören sie nicht zu den Insekten, denn die haben immer sechs Beine. Spinnen gehören zu der Klasse der Spinnentiere, der Arachnida. Sie sind unter anderem mit den Skorpionen und den Milben verwandt. Spinnen haben nicht nur acht, obendrein beharrte Beine – sondern auch bis zu acht einfache Punktaugen. Insekten hingegen haben zwei sogenannte Facettenaugen.
Spinnen sind fleißige Netzebauer, die ihr unbedingt einmal bei der Arbeit beobachten solltet. Das hilft auch gegen eine mögliche Spinnenphobie. Unsere heimischen Spinnen sind faszinierende kleine Kreaturen. Sie schaffen mit den Spinnennetzen Gebilde, die feenhaft in der Morgensonne glitzern – und die gleichzeitig Todesfalle für Insekten sind. Denn meist sind es Insekten, die sich zappelnd in ihren Netzen aus klebrigen Seidenfäden verfangen. Es bauen übrigens nicht alle Spinnen Netze. Aber Kinder bauen Interesse auf, wenn sie der Natur im wahrsten Sinne des Wortes ganz nahe kommen – und mit einem Kindermikroskop ausgestattet Wald und Wiesen erkunden.
Auf Englisch heißt Spinne Spider. Deshalb heißt der Superheld, der die Wände hinaufklettert, auch Spider-Man und trägt einen Anzug, der an ein Spinnennetz erinnert. Ein echter Klassiker unter den Kinderliedern ist „Itsy bitsy spider“. Das singen Kinder wegen seiner einfachen Struktur gern schon in der Kita auf Englisch. Hört es euch unbedingt an, singt und macht mit! Und dann nichts wie raus zu den Krabbeltieren Berlins! 😊