Gärtnern und Gemüse anbauen mit Kindern in Berlin

Mit Kids einen eigenen Garten anlegen oder bei Berliner Gartenprojekten mitmachen

Zwei Kinder haben im Garten gemüse geerntet: Das eine Kind lächelt und hält Radieschen hoch. Das andere Kind beißt glücklich in eine Gurke.

Inhalt

Der Frühling ist eine wunderbare Zeit: Die Tiere erwachen aus dem Winterschlaf, die ersten Pollen fliegen, einige AllergikerInnen schnauben, die Eiscafés öffnen. Was Stadteltern (zumindest manche) gar nicht auf dem Schirm (oder Display) haben, ist das Gärtnern und Gemüse aussäen im Frühling. Voll analoges Wirken im Grünen. Wir geben euch als Onlineportal für Berliner Familien gerne eine Anleitung für kleine GärtnerInnen an die Hand.

Kinder beim gemeinsamen Gärtnern und Pflanzen im Garten

Ist das Gärtnern auf dem Balkon möglich?

Zugegeben: Die meisten Berliner Familien haben wahrscheinlich keinen eigenen Garten. Aber viele haben einen Balkon und auch da lassen sich kleine Gemüsebeete anlegen. Auf dem Balkon könnt ihr genauso gut Petersilie oder Schnittlauch ernten. Kinder werden zu Pflanzenflüsterern, die gern ihre Hände in die dunkle Erde wühlen und den Eltern zeigen, was ‘ne Harke ist. 😉

Ihr habt keinen Balkon? Dann pflanzt euch doch trotzdem einen Kräutergarten. Für den braucht ihr lediglich eine sonnige Stelle in eurer Wohnung. Wir verraten euch, wie ihr kinderleicht Gartenkresse im Blumentopf anpflanzt:

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Gärtnern ohne eigenen Garten: dank der Berliner Gartenprojekte und Gärten zum Mieten

Seid ihr auf der Suche nach einem Platz für ein Beet? In Berlin mangelt es nicht an Gartenprojekten und naturpädagogischen Angeboten, die zum Beispiel die Botanischen Gärten anbieten.

Am Moritzplatz in Kreuzberg ist in den vergangenen Jahren einiges gewachsen. Dort wurde Naturkultur zum festen Bestandteil des Stadtlebens. Die Prinzessinnengärten (so heißt dieser glückliche Flecken Erde) ist ein Mix aus Urban Gardening, Schulgartenunterricht, Kulinarika, Flohmarkt und Bienenvölkern. Kinder waren bei dieser Entwicklung von Anfang an eingebunden. Sie sollen von der Saat, über die Ernte, bis zur Verarbeitung und dem Verzehr immer dabei sein.

Einen eigenen Garten könnt ihr saisonweise in Rudow und Wartenberg anmieten. Dort stehen Landwirt Lutz Gericke in Rudow, die Profis vom Gartenbaubetrieb Vogel in Wartenberg und die Initiatoren von der Firma meine ernte den StadtpflanzerInnen mit Rat und Tat zur Seite.

„Missernten“ sind ausgeschlossen. Praktischerweise bekommt ihr das Gartenstück (Größe ist wählbar) gleich mit allem, was dazu gehört: über 20 verschiedene Gemüsesorten, Gartengeräte, Wasser und Beratung. Also legt gemeinsam los und pflanzt euch euer eigenes Gemüse! 😊

Was können Kleinkinder beim Gärtnern machen?

Kinder lieben es, ihr eigenes Beet zu bewirtschaften und dafür Verantwortung zu übernehmen. Sie sorgen dafür, dass etwas gedeiht. Und vielleicht sogar etwas Essbares wächst, was sie dort später ernten können. Das ist ein tolles Erfolgserlebnis. Bereits im Vorschulalter ist Buddeln angesagt:  Kompost verteilen, Streusaat ausbringen und gießen. Das sind Tätigkeiten für die Kleinsten. Außerdem können sie einzelne Töpfe bepflanzen. Hauptsache, es bleibt überschaubar, welche Pflanzen den Kindern und welche den Erwachsenen gehören. Schulkinder können schon umfangreichere Projekte in Angriff nehmen.

Als kleines Extra haben wir uns ein Bilder-Quiz für Kleinkinder zur Frage „Was brauchen Pflanzen?“ ausgedacht:

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Ein fröhlich lachendes Mädchen bei der Gartenarbeit: Es trägt einen Strohhut und hält eine Harke sowie einen Eimer

Wo kann man Samen und Saaten kaufen? Wie sät man richtig aus?

Sät alle her! Berliner Baumärkte und Geschäfte für den Gartenbedarf bieten euch Samen in den verschiedensten Arten an. Ihr findet kleine Tütchen mit vorgekeimten oder „normalen“ Samen. Entscheidet euch für eurer Lieblingsgemüse und lest auf der Rückseite des Tütchens nach, in welchem Monat ihr aussäen könnt. Egal welche Samenform ihr auswählt, die Schritte beim Einsäen und die Pflege während des Wachstums sind gleich.

Es gibt verschiedene Aussaattechniken. Die übliche Methode für Gemüse ist die so genannte Reihen- oder Rillensaat. Dabei zieht ihr mit dem einen Ende einer Harke oder eines kleinen Spaten eine Rille in den Boden. Anschließend sät ihr den Samen dann Korn an Korn in die Rille. Schiebt Erde darüber und drückt die Erde leicht an. Wie tief ihr die Samenkörner in den Boden setzt, hängt von ihrer Größe ab.

Als Faustregel gilt also: Je größer das Samenkorn ist, desto tiefer soll es in die Erde. Auch wie nah ihr die Samen nebeneinander setzen könnt, hängt von der Pflanze ab.

Wenn ihr mit dem Aussäen fertig seid, solltet ihr euer Beet unbedingt wässern. Das geht am besten mit der Gießkanne. Es ist wichtig, dass die Samen genügend Feuchtigkeit bekommen, weil sie sonst absterben.

Wie schützt man die Saat, zum Beispiel vor Kälte oder Vögeln?

Gute GärtnerInnen haben Verpflichtungen: Falls ihr schon Anfang März mit dem Säen beginnt und es noch recht kühl ist, müsst ihr natürlich eure Saat vor Kälte schützen: Folientunnel und Folienhauben sind gute Helfer. Ein Folientunnel ist ein Minigewächshaus. Die Folien sind mit vielen kleinen Löchern und Schlitzen versehen, damit sie Licht und Wasser durchlassen. Das durchsichtige Material lässt das Sonnenlicht hindurch, die Wärme kann aber nicht so schnell entweichen.

So können sich die Pflanzen schneller entwickeln und sind auch vor Vögeln geschützt. Die Folie solltet ihr an den Ecken mit Erde oder Steinen beschweren, damit sie nicht vom Wind weggepustet. Wenn die Sonne dann stärker wird, kann die Folie abgenommen werden.

Ein glücklich lächelndes Mädchen steht mit Karotten und Roter Beete im Arm vorm Gemüsegarten

Wie können Kinder ein eigenes Gemüsebeet anlegen?

Gemüsebeet? Das geht! Bevor es aber ans Aussäen geht, braucht der Boden eine gute Vorbereitung. Am besten steckt ihr ein eigenes Beet im Garten ab oder füllt einen großen Topf mit Erde. Es sollte möglichst an einem sonnigen Ort sein, da Gemüse viel Sonnenlicht braucht. Die Erde lockert ihr mit einem kleinen Spaten und einer Harke auf. Das sorgt für Luftaustausch im Boden.

Das ist wichtig, damit sich die Samen später gut zu einer Pflanze entwickeln können. Tiefer als Daumentiefe solltet ihr aber nicht harken. Denn die tiefe Bodenschicht ist besonders fruchtbar und muss erhalten bleiben. Nun zerkleinert ihr die aufgelockerte Erde in kleine Krümel. So bleibt die Feuchtigkeit besser im Boden und die Pflanzen können kräftige Wurzeln ausbilden.

Schaut euch doch dieses Video eines Naschgarten-Projekts eines Kindergartens an – und lasst euch kinderleicht inspirieren: