Rechtzeitig vorbereiten auf die Heuschnupfen-Zeit in Berlin

Unsere Tipps für Berliner Kinder mit Pollenallergien

Ein Mädchen mit Heuschnupfen sitzt in ein Taschentuch niesend auf einer Wiese

Inhalt

„Hatschi! Buh!“ – Niesen ist fies. Juckreiz gemein. Und matt wie ein Blatt fühlt man sich mit Heuschnupfen auch. Vor allem wenn die Sonne scheint und es windig ist, haben Kinder mit Allergien Probleme. Und Hasel und Erle, die fangen spätestens im Februar zu blühen an. Das wundert viele Menschen, da mitten im Februar kein Frühlingserwachen in Sicht ist.

Heuschnupfen ist ein allergischer Schnupfen, der jede/n irgendwann erwischen bzw. der auch wieder verschwinden kann. Wenn es euer Kind erwischt hat, dann kommt es darauf an, dass sich aus dem Heuschnupfen kein chronisches Asthma entwickelt. Deshalb ist eine frühzeitige Behandlung so wichtig.

Ein Mädchen hält sich ein Taschentuch über die Nase

Hat das Kind eine Allergie oder eine Erkältung?

Bei Kindern sollten Eltern genau hinschauen: Läuft eurem Kind im Frühling dauernd die Nase, kann das eine einfache Erkältung sein. Eltern sollten deshalb auch auf andere Symptome achten: Reibt sich euer Kind häufig die Augen? Hat es juckende Stellen auf der Haut? Trifft das zu, dann handelt es sich eher um Heuschnupfen. Nächtliche Hustenattacken können auf eine Allergie gegen Hausstaubmilben hindeuten. Hat das Kind Fieber, ist eine Erkältung wahrscheinlicher. Um eine Allergie festzustellen, müsst ihr aber einen Bluttest machen.

Hauptpollenflugzeiten im Pollenflugkalender und Kreuzallergien

Das Kreuz mit der Pollenallergie: Sind erst einmal die Birkenpollen los, sieht man nicht wenige Menschen mit roten Augen und triefenden Nasen. Grund dafür sind die nach einer langen Kälteperiode manchmal sprunghaft gestiegenen Temperaturen. Die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst klärt auf: Ist eine bestimmte Temperaturgrenze übersprungen, blühen viele Bäume zeitgleich. Dann kann es innerhalb weniger Tage zu einer extrem hohen Pollenkonzentration in der Luft kommen – manche nennen das sogar eine Pollenexplosion.

Wir haben euch einen allgemeinen Pollenflugkalender zusammengestellt, den ihr über folgenden Link herunterladen könnt:

Download

Das sind harte Zeiten für AllergikerInnen. Ein schlechteres Allgemeinbefinden schränkt dann manchmal die Konzentrations- und Arbeitsfähigkeit ein. Bei betroffenen Kindern ist die schulische Leistungsfähigkeit gemindert, so dass sie im Durchschnitt bis zu vier Tage im Jahr nicht am Schulunterricht teilnehmen können. Auf Birke empfindliche Menschen reagieren nämlich häufig auch noch auf Hasel und Erle – oder besitzen zusätzlich Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. Wenn eine solche Kreuzallergie vorliegt, dann sind Kinder oft sehr schlapp. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) informiert euch gerne noch genauer – und Kinder- und JugendärztInnen beraten euch für eine individuelle Therapie.

Die gute Nachricht: Nach sechs Wochen sind hierzulande zumindest die Birken abgeblüht. Und viele Nasen wieder frei. Weitere Blütenpollen, die Hauptauslöser für den Heuschnupfen sind, sind übrigens: Hasel, Erle, Esche, Süßgräser, Roggen, Beifuß und seit einiger Zeit auch Ambrosia.

Ein Junge niest wegen Heuschnupfen in ein Taschentuch

Tipps und Tricks für Kinder gegen Heuschnupfen

Wir haben da was vorbereitet! Unsere Hatschi-Buh-Liste oder wie ihr dem Heuschnupfen das Leben schwer macht. Ihr habt (im wahrsten Sinne des Wortes) die Nase voll von Heuschnupfen? Dann probiert doch unsere Tipps aus! 😊

  • die Haare vor dem Zubettgehen waschen
  • die Kleidung nicht im Schlafzimmer auszuziehen
  • immer dann lüften, wenn die Pollenkonzentration niedrig ist – auf dem Land in Brandenburg am Abend, in der Stadt in Berlin am frühen Morgen
  • Vollbad mit Pfefferminze: einfach das Kind zusammen mit ein paar Tropfen Pfefferminzöl in die Wanne stecken
  • Sanddornöl hilft gegen Schniefnasen
  • Inhalieren mit Fenchelöl beruhigt
  • Nasenduschen aus der Apotheke oder aus Wasser und hochwertigem Salz selber machen und damit die Nase spülen

Es gibt viele Tipps und Tricks, die AllergikerInnen helfen. Einen ärztlichen Bluttest und eine eventuelle Hyposensibilisierung ersetzen sie aber nicht. Denn nur dadurch wisst ihr, welche Polle auf die Knolle (Nase) geht und könnt euch optimal auf Blütezeiten vorbereiten. MedizinerInnen setzen daher meist auf eine Hyposensibilisierung, also eine Immuntherapie gegen das Allergen. Das ist zwar zeitintensiv, dafür aber eine oft erfolgreiche Methode.

Außerdem: Nur wer weiß, worauf sie/er allergisch reagiert, kann sich rechtzeitig auf den Pollenflug vorbereiten. Dann ergibt es Sinn, den regionalen Heuschnupfen-Atlas genau zu studieren. Die Freie Universität Berlin informiert euch regelmäßig über aktuelle Pollenflüge in Berlin.

Frische Luft ist in jedem Fall besser als Heizungsluft. Deshalb empfehlen wir, auf jeden Fall raus zu gehen, regelmäßig den Pollenflug zu checken und vielleicht auch mal einen Ausflug ins Schwimmbad mit Solebecken oder in einen Salzraum zu machen. Wir wünschen allen AllergikerInnen schnell wieder eine schnieffreie Zeit!