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Von Dauerschläfern und Nimmermüden: „Ich bin noch gar nicht müde!“ Das ist ein Satz, der in Berliner Familien das ganze Jahr hindurch Saison hat. Von wegen Winterschlaf! Nein, Kinder sind durchgängig aktiv und gehen selten freiwillig ins Bett. Denn was, wenn man während des Schlafens etwas Spannendes verpasst?!
Während wir Erwachsenen es uns gern im Bett oder auf dem Sofa gemütlich machen mit einem guten Buch (wahlweise Netflix oder anderen Streamingdiensten), Wärmflasche, Tee und Keksen, haben Kinder einen fast unstillbaren Bewegungs- und Aktionsdrang. Müdigkeit ist da keine Option! So scheint es jedenfalls allzu oft. Da sind sie anders als viele unserer heimischen Tiere, die sich im Herbst in den Winterschlaf begeben – und dann im Schnitt drei bis vier Monate durchschlummern. Für Menschenkinder gilt: Einschlaftipps sind Gold wert!
„Siebenmal habe ich dir schon gesagt: Es ist Schlafenszeit!“ So reden Eltern gerne nach sieben Uhr abends. Weiter geht es mit Sätzen wie: „Deine Freunde schlafen doch auch schon längst!“ Gerne ziehen Papas und Mamas auch das kleine Nagetier Siebenschläfer als Vergleich zu Rate: „Der schläft am Stück sieben Monate lang! Dann schaffst du auch 8 Stunden.“ (Tatsächlich schläft der kleine Freund hierzulande tatsächlich in etwa von September/Oktober bis Mai/Juni.) Ihr merkt schon: Reden allein hilft nicht viel.
Damit dieser allabendliche Kampf ein Ende hat, haben wir als euer Freizeitguide für Berliner Familien mit Kindern für euch 7 Einschlaftipps gesammelt – damit die kleinen Racker hoffentlich ab nun zu ihrer verdienten nächtlichen Ruhe kommen. 😊
7 Tipps und Tricks zum Einschlafen für Kinder
Das Schlafzimmer der Kinder
Starten wir mit unseren kinderleichten Einschlaftipps – und beginnen wir am Ort des Geschehens: Dem Kinderzimmer bzw. deren Schlafzimmer. Das sollte nämlich an die Bedürfnisse müder Kids angepasst sein. Schließlich liegen die kleinen Würmer hier allein die ganze Nacht. Neben einem gemütlichen Bett und einer freundlichen Wohnatmosphäre kommt es noch auf andere Dinge an.
Absolut tabu ist es, dort zu rauchen. Auch Lärm und Licht wirken sich negativ auf das Einschlafen und somit auch den Nachtschlaf der Kinder aus. Wählt daher am besten nach Möglichkeit ein Kinderzimmer, das nicht zur Straße hin führt. Und ermahnt wenn nötig auch mal laute NachbarInnen (ab 22 Uhr gilt die Nachtruhe).
Gute Rollläden (die ihr bei Bedarf auch innen am Fenster anbringen könnt) sind natürlich ein Muss. Wenn das Kind es mag, kann ein kleines Schlaflicht hingegen, wiederum beruhigen. Lüftet vorm Zubettgehen doch noch einmal gut durch.
Die Aktivitäten der Kinder den Tag über wirken sich auf das Einschlafen aus
Für die einen mag es banal klingen, für die anderen ist es keine Neuigkeit: Schon was die Kinder tagsüber alles so machen, wirkt sich auf die Einschlaffähigkeit bzw. Schlafqualität am Abend bzw. in der Nacht aus. Besonders hilfreich ist es, wenn die Kids ordentlich viel Bewegung bekommen – das möglichst an der frischen Luft. Desto aktiver die Kleinen am Tag sind, desto erschöpfter sind sie abends – und schlafen hoffentlich kinderleicht ein. 😉
Das Abendessen der Kinder: Mahlzeiten
Auch Folgendes darf bei unseren Einschlaftipps nicht fehlen: Das Abendessen spielt eine große Rolle fürs Einschlafen der Kinder: Als allererstes sollte es zeitlich etwa eine Stunde vor der Zubettgehzeit liegen. Dann ist der Magen nachts nicht mehr so aktiv. Damit der Körper so richtig runterfahren kann, solltet ihr schwere Mahlzeiten vermeiden. Besser sind also leichte Gerichte wie die klassische Brotzeit oder eine leichte, warme Gemüsesuppe.
Das Abendessen der Kinder: Getränke
Verzichtet selbstverständlich besser auch auf anregende Getränke mit (natürlichem) Koffein: Zum Beispiel Cola, Eistee und Co. Was ihr den Stöpseln stattdessen zum Trinken geben könnt? Wasser ist immer eine gute Idee. Aber auch Klassiker wie warme (Pflanzen-) Milch mit Honig oder Zimt und Kardamom, Kakao oder (koffeinloser) Kräutertee, zum Beispiel mit Baldrianwurzel.
Regelmäßigkeit
Regelmäßigkeit ist für einen entspannten Alltag der Kinder generell sehr wichtig – nicht nur in Stressphasen wie den ersten Wochen nach der Einschulung. Kein Wunder also, dass solche Gewohnheiten auch förderlich fürs tagtägliche Einschlafen ist.
Eine feste Zubettgehzeit ist ganz wichtig. Nicht nur der Geist des Kindes, sondern auch der Körper gewöhnt sich an diese Regelmäßigkeit. Bleibt am besten auch an den Wochenenden und in den Ferien konsequent – auch, wenn die Kids quengeln: Am besten nicht ausufern lassen. Das ist für die Kinder und euch auf lange Sicht entspannter.
Lasst den Tag (im Gegensatz zu den wilden Aktivitäten tagsüber 😉) ganz in Ruhe ausklingen – kein Spielen mehr und kein Toben. Das heißt im Umkehrschluss auch: In dieser Zeit sind unruhig machende oder gar aufwühlende Dinge natürlich gar nicht förderlich. Zu diesen Störfaktoren gehören unsere Alltagsfreunde Fernseher, Tablet und Handy.
Einschlafrituale
Zur genannten Regelmäßigkeit gehören natürlich auch diese bei Familien beliebten Gewohnheiten: Einschlafrituale! Da gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten. Zu den Klassikern gehört das Vorlesen von Gute-Nacht-Geschichten oder Kindermärchen (wir möchten gerne den Klassiker Bobo Siebenschläfer von Markus Osterwalder erwähnen) oder das gemeinsame Hören bzw. Singen von beruhigenden Einschlafliedern. Nehmt euch als Eltern dafür doch am Abend ausreichend Zeit.
Wir haben uns für euch obendrein eine Traumreise zum Einschlafen für Kleinkinder ausgedacht:
Ladet euch diese einfach herunter, druckt sie ggf. aus und lest sie vor. Am besten macht ihr nach jedem Satz eine kurze Pause von etwa zwei Atemzügen. So können sich die Kleinen ganz und gar in die Geschichte hineinversetzen.
Natürlich beschäftigt die Kinder am Abend auch, was am Tag so passiert ist. Fragt sie doch behutsam, was sie tagsüber erlebt haben. Das ist die perfekte Gelegenheit für die Kids, sich mögliche Alltagssorgen und Ängste vom Herzen zu reden. Aber Achtung: Sind es große oder sehr belastende Themen, dann ist die Sache natürlich nicht in der abendlichen halben Stunde geklärt. Dann ist es am besten, dem Kind zu versichern, dass ihr am Folgetag mit ausreichend Zeit gemeinsam eine Lösung finden werdet.
Bei schwerwiegenden Problemen zur Ärztin oder zum Arzt
Wir möchten unsere kinderleichten Einschlaftipps mit einem wichtigen Thema beenden: Es versteht sich hoffentlich von selbst, aber wir möchten dennoch gerne darauf hinweisen. Kann euer Kind trotz klassischer Vorkehrungen für einen längeren Zeitraum nicht einschlafen oder gut durchschlafen, dann sucht bitte eure Hausärztin oder euren Hausarzt auf. Die Ursachen für (Ein-) Schlafschwierigkeiten können vielfältig sein. Es könnte etwas Körperliches oder Psychisches sein. Bitte lasst euch im Zweifelsfall von ExpertInnen beraten. Und: Gebt Kindern bitte niemals ohne ärztliche Beratung Schlafmittel!
Noch mehr Einschlaf-Tipps und -Tricks für Kinder verrät euch dieses Video: