Entdeckt den Sternenhimmel über Berlin und Brandenburg

Kinderleicht Sterne, Sternbilder und Sternschnuppen beobachten

Die Silhouette eines Mädchens mit Teleskop vor dem Nachthimmel. Das Kind zeigt auf einen Stern.

Inhalt

Faszination Sternenhimmel: Nicht nur am Tag wollen wir Berlin mit unserer Familie entdecken. Wir alle sind begeistert vom nächtlichen Funkeln und Leuchten am Himmelszelt. Kein Wunder also, dass das Sternebeobachten bzw. Stargazing auf der ganzen Welt bei Groß und Klein beliebt ist.

Als Eltern wollt ihr selbstverständlich, dass eure Kinder diese spannende Erfahrung auch machen können. Aber wie ist der Blick in den Sternenhimmel besonders erfolgreich? Wir holen euch die Sterne vom Himmel – denn wir präsentieren euch praktische Tipps, wie ihr in Berlin und Brandenburg Sterne, Sternbilder und Sternschnuppen am besten beobachten könnt.

Wo kann man in Berlin und Brandenburg am besten Sterne beobachten?

  1. In Brandenburg

Am allerbesten verlasst ihr Berlin, um eine möglichst klare Sicht auf den Sternenhimmel zu haben. Denn die Lichtglocke über der Stadt beschert euch logischerweise störende Lichtverschmutzung (auch Licht-Smog genannt). Auch spielt es eine Rolle, ob ihr euch auf der Südhalbkugel, der Nordhalbkugel oder am Äquator der Erde befindet. Es hängt also von eurem Standort ab, welche Sterne und Sternbilder überhaupt sichtbar sind.

Der beste Ort in der Nähe Berlins fürs Stargazing ist tatsächlich das unscheinbare Dörfchen Gülpe in Brandenburg. Es liegt nur ca. 80 km nord-westlich Berlins. Trotzdem ist dieses faszinierende Fleckchen Land laut des Planetariums Osnabrück der dunkelste Ort Deutschlands! Das liegt daran, dass hier nur wenige Menschen wohnen. Auf dem Sportplatz Gülpe (Anfahrt) findet passend für Hobby-AstronomInnen (und die, die es werden wollen), jedes Jahr das Westhavelländer Astrotreffen WHAT statt.

Nur rund 6 km und somit gerade einmal ca. 10 Minuten mit dem Auto entfernt liegt der Sternenpark (Naturpark Westhavelland). Die International Dark Sky Association hat ihn 2014 zum ersten Sternenpark Deutschlands ernannt.Generell könnt ihr in Brandenburg große Freiflächen wie Felder (bitte auf den Feldwegen bleiben) zum Sterne beobachten nutzen. Von dort aus habt ihr nämlich nicht nur eine klare, sondern auch eine freie Sicht auf den Sternenhimmel. Das kann zum Beispiel der ca. 40 km² Bereich zwischen Gülpe und der Gemeinde Nennhausen sein.

  1. In Berlin

Wenn ihr Berlin nicht verlassen wollt, um in den Nachthimmel zu schauen, dann sucht euch am besten gute Aussichtsplätze. Dafür bieten sich natürlich hohe Berge an. Lauft also beispielsweise auf den Teufelsberg in Grunewald oder den (alten, kleinen) Hahneberg in Spandau. Im Osten bieten sich die Ahrensfelder Berge, der Kienberg und die Biesdorfer Höhe an.

Ein niedliches Mädchen mit Pferdeschwanz steht in ihrem Kinderzimmer und beobachtet nachts den Sternenhimmel. Neben ihr steht ein Teleskop und ein leuchtender Globus. Ihre Zimmerwand ist mit einer Rakate, Planeten und Sternen bemalt.

Wie kann man am besten Sterne beobachten?

  1. Gute Vorbereitung

Besonders jüngere Kinder sollten für einen solchen abendlichen oder gar nächtlichen Trip eines sein: ausgeschlafen! Also verlängert vielleicht den Mittagsschlaf oder versucht die Knirpse die Tage vorher pünktlich oder früher ins Bett zu verfrachten. 😊

Esst ordentlich zu Abend und/oder nehmt euch Snacks und Getränke als Notproviant mit. Je nach Jahreszeit solltet ihr euch selbstverständlich auch gut einpacken, also warme Kleidung tragen.

Ladet euch für die Orientierung am Sternenhimmel unsere Schaubilder herunter:

Download

  1. Orientierung am Sternenhimmel

Die Orientierung am Nachthimmel zu finden ist mit ein paar Tricks einfacher als gedacht. Die (angehenden) Profis unter euch mit besonders großem Interesse an Astronomie können hierfür drehbare Sternenkarten zur Hilfe nehmen. Damit findet ihr verschiedene Sternbilder.

Es geht aber auch ohne. Verwendet dafür die beiden Schaubilder von uns, die ihr euch oben herunterladen könnt.

Schaubild 1

Mit dem ersten Schaubild könnt ihr zunächst kinderleicht die Himmelsrichtungen bestimmen:

  • Sucht das Sternbild Großer Bär am Sternenhimmel. (Er steht in unseren Breitengraden, trotz Bewegung, immer knapp über dem Nordhorizont und ist also das ganze Jahr über sichtbar.)
  • Ein Teil davon ist der Große Wagen.
  • Zieht gedanklich eine Linie durch die hinteren beiden Sterne des Großen Wagens und verlängert diese 5 mal, bis ihr so zum Polarstern kommt. (Der Polarstern ist Teil des Kleinen Bärs/Kleinen Wagens.)
  • Zieht nun gedanklich eine senkrechte Linie vom Polarstern bis zum Horizont. (Der Horizont ist die Linie/Kante, die ihr zwischen der Erde und dem Himmel seht. Betrachtet ihr zum Beispiel das Meer, ist es die waagerechte/horizontale Linie/Kante zwischen Meer und Himmel.) Dort ist die exakte Himmelsrichtung Norden.

Schaubild 2

  • Ihr schaut nun also Richtung Norden. Im Rücken, hinter euch, ist Süden. Links ist der Westen und rechts der Osten.
  • Stellt euch das astronomische Koordinatensystem am Himmel wie eine fiktive Kugel um die Erde herum vor.
  • Der Punkt direkt senkrecht über euch ist der Zenit. Das ist der höchste Punkt am Himmel. Er befindet sich in der Mitte zwischen Nord und Süd (stellt euch hierfür eine gerade Linie durch den Himmel vor).

Wie viele Sterne können wir sehen?

Vielleicht fragte ihr euch, wenn ihr abends oder des nachts da so steht und das Funkeln am Firmament betrachtet: „Wie viele Sterne kann man mit bloßen Auge sehen?“.

Theoretisch ist es möglich, von einem festen Standpunkt aus rund 3.000 Sterne ohne Hilfsmittel zu sehen.

Aber natürlich wird diese Anzahl in der Praxis weiter eingeschränkt:

  • Habt ihr freie Sicht, könnt den Horizont also ringsum ohne Einschränkungen sehen?
  • Gibt es Lichtverschmutzung, Dunst oder Wolken?

Spannend ist auch, dass Kinder mehr Sterne sehen können als Erwachsene! Ihre Pupillen sind größer und können deswegen mehr Licht einfangen. Im Alter verringert sich der Pupillendurchmesser und das Auge wird trüber.

Was ist eine Sternschnuppe und wann kann man sie sehen?

Wenn wir eine Sternschnuppe leuchtend über den Sternenhimmel huschen sehen, dann wünschen wir uns was Schönes. Aber was ist eine Sternschnuppe eigentlich?

  • Vereinfacht gesagt, entsteht sie durch einen Partikel aus Sand oder Staub, der zunächst zwischen den Planeten umherschwirrt: ein Meteorid.
  • Kommt dieser Partikel/Meteorid nun in die Erdatmosphäre, dann glüht er als Meteor/Sternschnuppe auf und verdampft.
  • Verglüht der Meteor/die Sternschnuppe nicht, sondern schlägt im Erdboden ein, dann ist das ein Meteorit.

Grundsätzlich können immer und überall Sternschnuppen entstehen. Allerdings gibt es immer wieder Meteor-Schauer, also Sternschnuppen-Regen. Verschiedene Wetterdienste und Astronomie-Portale kündigen diese regelmäßig zusammen mit der besten Uhrzeit und Himmelsrichtung zum Beobachten an.

Wenn ihr eine Sternschnuppe seht, dann wünschen wir euch, was ihr euch wünscht! 😊

Ein Junge vorm schwarzen Nachthimmel. Er hält den Mond in der rechten Hand, der sein Gesicht anstrahlt.

Astronomie in Berlin: Planetarien und Sternwarten

Noch näher kommt ihr den Sternen in Berlins Planetarien und Sternwarten. Die Planetarien begeistern euch mit faszinierenden Projektionen: Je nach Event ist das mal der Sternenhimmel oder unser Sonnensystem mitsamt Planeten. Das jeweilige Team erzählt euch allerlei Wissenswertes dazu – ihr geht also auf virtuelle Weltraumreise. In den Sternwarten greift ihr dann zu Teleskopen und betrachtet unter professioneller Anleitung den realen Sternenhimmel.

Neugierig geworden? Die Sendung Quarks liefert euch in folgendem Video tolle Einblicke in die Hobby-Astronomie für Kinder: