Eine Berliner Stadtrallye für ältere Kinder und Jugendliche selber gestalten

Auf raffinierte Rätseltour durch die Hauptstadt – mit GPS, QR-Codes und Fotos

3 Teenager stehen nebeneinader und spielen eine Stadtrallye. Eine der jungen Frauen zeigt in eine Richtung, in die alle drei schauen. Die mittlere Teenagerin hält ein Tablet in der Hand.

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Ihr wollt mit uns, eurem Berliner Freizeitguide für Kinder und Eltern, Berlin erkunden und dabei spielerisch Neues über eure Heimatstadt lernen? Dann macht doch eine Stadtrallye! 😊 Es gibt zwar tolle AnbieterInnen für bereits organisierte, spannende Rätseltouren – aber heute zeigen wir von kinderleicht.berlin euch mal, wie ihr eine Berliner Stadtrallye selber gestalten könnt.

Was ist eine Stadtrallye? Wie funktioniert sie?

Eine Stadtrallye ist grundsätzlich eine Art Schnitzeljagd – also ein Outdoor-Geländespiel mit verschiedenen Stationen und einem Ziel. Während eine klassische Schnitzeljagd jedoch keinerlei Bezug zu einer City haben muss, bezieht die Stadtrallye eine bestimmte Stadt ins Spiel mit ein: Zum einen nämlich örtlich – klar, sie findet zum Beispiel in Berlin statt. Aber auch inhaltlich gibt’s einen Bezug: Die Stationen können Sehenswürdigkeiten sein und die Aufgaben drehen sich vielleicht thematisch um den jeweiligen Ort. Wenn das mal keine unkonventionelle Stadtführung ist. 😊

Es geht vom Überthema her noch spezieller: Es gibt zum Beispiel Geschichtsrallyes mit historischem Hintergrundwissen zum Spielort. Manche der Rätseltouren haben eine extra Hintergrundstory, sodass ihr zum Beispiel eine Krimi-Rallye oder Detektiv-Rallye erlebt.

Die Aufgaben-Arten sind vielfältig: Bei mehreren SpielerInnen-Teams bietet sich eine Punkte-Bewertung der Aufgaben an, um den Wettkampfgedanken zu erhöhen. Die Knobelaufgaben können auch ein Kettenrätsel ergeben. Das heißt, dass die Lösungen aufeinander aufbauen. Ihr müsst also eine Aufgabe lösen, um zur nächsten Station zu gelangen.

Ein am Schreibtisch sitzender Mann plant eine Stadtrallye. Er schreibt auf einen Block. Auf dem Schreibtisch liegen außerdem ein Hut, eine Sonnenbrille, ein Tablett und eine Kamera.

Wie plant man eine Stadtrallye?

Als SpielleiterIn müsst ihr natürlich ein paar Fragen klären, bevor ihr wild drauflos Aufgaben in der Stadt verteilt:

  • Wollt ihr als einzelne Gruppe oder gegeneinander in 2 oder 3 Gruppen spielen? Wenn ihr gegeneinander spielt, gewinnt die Gruppe, die zuerst alle Aufgaben richtig gelöst und am Ziel angekommen ist.
  • Welche Route mit welchen Stationen wollt ihr laufen?
  • Gibt es an den gewünschten Stationen gute Möglichkeiten zum Verstecken von Aufgabenzetteln?
  • Sind die Kids alt genug, um Gefahrenquellen wie stark befahrene Straßen meistern zu können?
  • Mit welchen Gadgets kommen alle gut zurecht?
  • Soll es ein Überthema oder eine Hintergrundstory geben?
  • Gibt es am Ziel eine Belohnung in Form eines Schatzes (also eine Schatzsuche), eines gemeinsamen Restaurantbesuchs o. ä.?

All diese Fragen müsst ihr selbst für alle TeilnehmerInnen individuell klären. Stadtrallyes mit Kindern und Jugendlichen können nämlich eine echte Herausforderung sein: Können alle entsprechend lange laufen? Haben sie überhaupt Spaß am Rätselknacken? Ihr kennt eure Familie und FreundInnen selbst am besten. 😊

Weil ihr dabei viel lernen könnt und das Gemeinschatzgefühl beim Knobeln wächst, sind solche Stadtrallyes übrigens nicht nur bei Familien mit Kindern oder mit FreundInnen beliebt – auch SchülerInnen und Teams aus Unternehmen (dann als Team-Building-Events) streifen regelmäßig aufgabenlösend durch Berlin.

Wie kann eine Smartphone- oder Tablet-Rallye mit GPS und QR-Codes aussehen?

Da ist aber noch ein spannender Unterschied zwischen einer klassischen Kindergeburtstags-Schnitzeljagd und einer modernen Stadtrallye: Die Hilfsmittel! Diese verbinden häufig das Analoge mit dem Digitalen. Dank Smartphone oder Tablet könnt ihr nämlich mit GPS-Signal oder QR-Codes arbeiten.

„GPS“ heißt „Global Positioning System“: Das ist ein globales Navigationssystem, das den Standort bestimmt. Das „QR“ im Wort QR-Code steht für „quick response“ (auf Deutsch „schnelle Antwort“). Es handelt sich dabei um eine Verschlüsselung einer Botschaft durch schwarz-weiße, würfelförmig angeordnete Bildpunkte.

Die GPS-Rallye funktioniert ähnlich wie Geocaching (nur ohne Logbuch und indem ihr selbst die Stationen bestückt) und kann so aussehen: Die/der SpielleiterIn verteilt an den verschiedenen Haltepunkten Teile eines GPS-Codes. Zusammengesetzt führt euch dann der vollständige Code via eines Online-Kartendiensts (zum Beispiel Google-Maps) zum Ziel. Oder ihr erhaltet pro Station durch das Lösen einer Aufgabe den Standort des nächsten Haltepunkts.

Ihr könnt bei der GPS-gestützten Stadtrallye mit klassischen Koordinaten-Daten arbeiten. Das sind diese:

  • Grad, Minuten und Sekunden: GMS
  • Grad und Dezimalminuten: GMM
  • Dezimalgrad: DG

Aber mit Google Maps geht es noch einfacher: Dort gibt es den sogenannten Plus-Code. Dieser besteht aus 6/7 Buchstaben, Ziffern und dem Ortsnamen. Der Code für den Berliner Fernsehturm sieht zum Beispiel so aus: „GCC5+8Q Berlin“. Durch die Übersichtlichkeit könnt ihr damit also besser arbeiten. In Google Maps findet ihr den jeweiligen Plus-Code im Infofenster zum gewünschten Ort direkt unter der Adresse.

Die QR-Code-Stadtrallye läuft wie folgt ab: Ihr verwandelt mithilfe einer App (zum Beispiel QR Codey Monkey oder Go QR) Nachrichten für eure Aufgaben in QR-Codes. Das sind zum Beispiel die Aufgabentexte, Adressen, GPS/Plus-Codes oder Bilder. Anschließend die Codes ausdrucken und an den Stationen verteilen.

Berlin: Links das Alte Museum, rechts das Schloss Charlottenburg. Der Himmel ist blau und die Wiese grün.

Was ist eine Foto-Rallye?

Ihr könnt ins Outdoor-Spiel aber auch geschickt Fotos von Berlin mit einbauen: Dafür macht die/der SpielleiterIn vorher Fotos in einem Gebiet von auffälligen Dingen – das können zum Beispiel Straßenschilder, Briefkästen oder größere Gebäude wie Kirchen sein (Achtung: Bitte keine Personen fotografieren!). Wichtig ist nur, dass die fotografierten Dinge auch bei Spielbeginn noch dort stehen. 😉 Geparkte Fahrräder, Baustellen-Schilder und Co. sind also keine gute Wahl.

Nun stellt ihr eine Frage passend zum Foto, die nur beantwortet werden kann, wenn man vor Ort ist – zum Beispiel: „Welche Hausnummer hat das Gebäude vor dem dieses Schild steht?“. In der Nähe des Fernsehturms könnt ihr eine Schätzfrage à la „Wie hoch ist der Fernsehturm?“ (Lösung: 368 Meter) stellen.

Ihr könnt aber auch wie oben erklärt natürlich Puzzle-Teile wie zerteilte GPS/Plus-Codes dort deponieren. Ebenfalls zum jeweiligen Standpunkt passende Wissensfragen oder Schätzfragen bieten sich an.

Die Fotos nummeriert ihr vorm Austeilen an die SpielerInnen am besten durch. Dadurch habt ihr eine richtige Route habt und vermeidet zu viel zielloses Umherirren.

Wo die Aufgabenzettel inmitten Berlins verstecken?

Nun fragt ihr euch sicherlich: „Alles schön und gut – aber wo soll ich denn bitte die Zettel mit den Aufgaben mitten in der City verstecken?“. Das geht! Dafür ist ein gutes Auge wichtig. Geht zu eurem Wunschort und sucht diesen ab: Gibt es Mauer- oder Treppenritzen? Liegt irgendwo am Rand ein großer Stein unter den ihr den Zettel schieben könnt? Hebt sich eine Baumwurzel passend etwas hoch? Mit Bändern, Kreppband und Klebeband könnt ihr die Aufgaben auch an Litfaßsäulen, Zweigen und Co. befestigen.

Wichtig ist natürlich, dass der Zettel für die Suchenden gut sichtbar ist. Am besten nehmt ihr neonfarbenes Papier. Lasst immer ein Stückchen des Zettels rausgucken, wenn ihr diesen irgendwo reinschiebt.

Wählt für die Stationen am besten eindeutig identifizierbare Orte zur Orientierung Zum Beispiel Denkmäler, Spielplätze, Bushaltestellen oder Parkbänke.

Zur Einstimmung zum Schluss noch ein Video des Stadtrallye-Anbieters Foxtrail: