Inhalt
- Was fördert das Klettern bzw. Bouldern?
- Was ist Bouldern überhaupt?
- Wie sind Berliner Boulderhallen auf Kinder vorbereitet?
- Warum ist Bouldern für Kinder gut geeignet?
- Sicherheitshinweise für Eltern von bouldernden Kindern
Bouldern gibt Kindern Halt, Selbstvertrauen und Muckis. „Kinder können Kletten sein“, sagen manche. Aber vor allem sind Kinder oft ängstlich, eigene Schritte zu gehen. Kinder als Kletten zu bezeichnen, hilft da wenig. Besser ist es, ihnen Mut zu machen, neues Terrain selbständig zu erobern – und ungeahnte Höhen zu erklimmen.
Einmal den festen Boden unter den Füßen zu verlassen, um dann wieder sicher zu landen – das ergibt Sinn. Denn nicht immer ist es kinderleicht, gleich den richtigen Tritt zu finden. Ein bisschen Übung macht aber aus fast allen Kindern echte KlettermeisterInnen.
Diese Fähigkeiten fördert das Bouldern:
Was fördert das Klettern bzw. Bouldern?
Kognition
- Fertigkeiten zur Problemlösung
- Konzentration
- Handlungskompetenzen
Emotion
- Lernen mit Ängsten umzugehen
- Erfahren von gegenseitigem Vertrauen
- Erfahren von Erfolgen
- Umgang mit den eigenen mentalen und physischen Grenzen
Wahrnehmung
- Tastsinn und Empfindungssinn der Haut verbessern sich
- Förderung der Raum-Lage-Wahrnehmung
- Förderung der Selbstwahrnehmung
Motorik
- Dauerhafte Erhöhung der Muskelspannung
- Förderung der Hand-Auge-Koordination
- Förderung der Bewegungskreativität
- Bewusstmachung von Bewegungen
- Erlernen von kontrollierten und ruhigen Bewegungen
Sozialverhalten
- Eigenverantwortlichkeit
- Verantwortung für die Sicherheit anderer erleben
- Teamarbeit erleben
- den Sport miteinander erleben
Was ist Bouldern überhaupt?
Beim mittlerweile sehr populären Bouldern (von englisch „boulder“, Felsblock), dem Klettern ohne Seil, können Kinder ohne Hilfsmittel ihre Kraft spüren. Sie können auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen (Tipp: Farbsystem der Bouldersteine erklären lassen) den Weg nach oben nehmen – und zwar den, der zu ihnen passt. Bouldern ist ab jedem Alter möglich.
Klassisches Klettern und modernes Bouldern unterscheiden sich darin, dass ein Boulderweg im Vergleich zu einer Kletterroute kompakter ist. Beim Bouldern braucht es Kraft, beim Klettern mehr Ausdauer. Und es kommt beim Bouldern auf die richtige Technik an. Die TrainerInnen in den Berliner Boulderhallen geben gern Nachhilfe und erklären euch die wichtigsten Griffe und Tritte.
Beim Bouldern klettert ihr an Felsblock-Imitaten, von denen ihr immer noch sicher abspringen könnt. Da können zum Beispiel 3 m oder 5 m das Limit sein. Wer aber (wie die meisten) oben ankommt, den führen eine Leiter oder ein gesonderter Abstieg aus Boulder-Tritten wieder hinunter.
Bouldern, das ist also Kletterspaß ohne Angst vor Blessuren, Vorkenntnisse oder besondere Klettererfahrung – und ohne komplizierte Ausrüstung. Ihr könnt spontan in die nächste Boulderhalle Berlins aufbrechen. Einfach so. Zum Beispiel heute.
Wie sind Berliner Boulderhallen auf Kinder vorbereitet?
Viele Berliner Boulderhallen haben eigene Bereiche oder gar Räume für Kinder eingerichtet. In denen sind die Abstände kindgerecht und die Bouldersteine in Kinderhandgröße. In manchen Hallen sind Bereiche für Kinder gesperrt oder nur für diese reserviert. Das erhöht die Sicherheit. Genauso wie der Boulderführerschein, den ihr bei einigen AnbieterInnen machen könnt.
Im freien Fall – aber auf alle Fälle sicher: Die Berliner Boulderhallen sind ein kleines Paradies für bewegungsfreudige Kinder. Dicke Matten machen jeden Absprung oder Sturz zum mehr oder weniger sanften Fall. Kletterschuhe könnt ihr übrigens in der Regel vor Ort gegen eine geringe Gebühr leihen.
Warum ist Bouldern für Kinder gut geeignet?
Geht euren eigenen Weg: Kinder können beim Bouldern ihre Geschicklichkeit testen und Vertrauen in den eigenen Körper erfahren. Ganz nebenbei trainieren sie ihre Muskeln.
Kinder klettern übrigens häufig noch instinktiv und verfügen über eine gute Technik. Sie sind sehr beweglich, aber müssen sich ganz schön anstrengen. Bouldern ist zwar einerseits kinderleicht, andererseits braucht es viel Kraft.
Das Bouldern bringt Kindern eine wichtige Erfahrung: „Ich bin stark. Ich kann wieder aufstehen und den Weg noch einmal versuchen zu gehen.“ Bouldern ermöglicht also eine Art Ur-Erfahrung – und macht dabei noch richtig viel Spaß.
Apropos Spaß: Wir haben für euch noch 10 spaßige Kletter-Spiele für Kinder. Probiert sie doch mal aus!
Sicherheitshinweise für Eltern von bouldernden Kindern
Boulderhallen bieten auf den ersten Blick keine Gefahr. Der Baum im Garten oder Park, den Kids gerne mal erklimmen, ist deutlich höher. Und unter dem liegen gar keine Matten. Deshalb verführt der Besuch in der Boulderhalle Eltern gern dazu, ihre Kinder an der Matte abzugeben – um sich zum Kaffeeklatsch zurückziehen. Dabei vergessen sie aber ein paar entscheidende Punkte oder wissen sie schlicht nicht. Das Runterfallen beim Bouldern ist zwar halb so schlimm, das Fallen auf eine unten stehende oder laufende Person, dafür schon.
Eltern müssen in Boulderhallen unbedingt darauf achten, dass ihre Kinder nicht unter den anderen Boulderinnen und Boulderern hindurch laufen oder stehen. Das ist auch dann wichtig, wenn das Boulderhallen-Team nicht explizit darauf hinweist (was leider vorkommen kann). Es hilft auch nicht, es den Kindern einmal zu sagen oder hin und wieder einen mahnenden Blick in Richtung Kind zu werfen. 😉 Am allerbesten habt ihr immer einen wachen Blick in Richtung Kind.