Inhalt
- Überhaupt oder ab wie viel Jahren mit Kindern ins Kino?
- Die FSK und das Berliner Kinderkinobüro
- Die Berliner Kinderkinos und das Spatzenkino
Vorhang auf für das Berliner Kinoprogramm für Kinder. Besonders, wenn’s draußen kalt und schmuddelig ist, sind gemütliche Kinonachmittage mit leckerem Popcorn oft die beste Alternative zum Frieren im Freien. Aber ab welchem Alter ergibt Kino eigentlich Sinn? Und worauf sollten Eltern beim ersten Kinobesuch mit Kind achten? Wir geben euch als euer Onlinemagazin für Berliner Kinder und Eltern ein paar wertvolle Tipps an die Hand.
Überhaupt oder ab wie viel Jahren mit Kindern ins Kino?
Sollten Kinder überhaupt ins Kino gehen? Es gibt da ein paar elterliche Vorurteile. Zum Beispiel, dass Bücher das bessere Medium seien. Oder, dass Filmegucken nur stumpfer Konsum sei, der aus sensiblen Kindern verrohte DauerglotzerInnen mache. Wir finden: Gute Filme sind genauso Kulturgut wie gute Bücher oder gute Theaterstücke. Es geht nicht um bloße „Berieselung“. Es geht vor allem auch um das Wir-Gefühl. Auf das gemeinsame Planen des Kinobesuchs folgt das gemeinsame, oft sehr unterschiedliche Erleben von starken Gefühlen und mitreißenden Geschichten.
Im Idealfall sprecht ihr später noch darüber. Kinder die jünger sind als vier Jahre, gehören eigentlich noch nicht ins Kino. Ihre Aufmerksamkeitsspanne ist schlichtweg zu niedrig. In einem Kinderkino hätten sie aber vielleicht doch schon ihren Spaß und könnten in der Halbzeitpause neue Kräfte sammeln. 😉
Oder ihr guckt euch zusammen ein lustiges Daumenkino an. Wir haben uns für euch ein solches zum Ausdrucken ausgedacht:
Druckt es euch einfach auf festeres Papier aus, stanzt die Löcher und bindet die übereinandergelegten Einzelbilder mit einem Faden zusammen. Jetzt blättert ihr mit dem Daumen durch euer Daumenkino und schaut, was passiert. 😊
Zurück zum Thema Altersgrenze fürs Kino: Kinder sind nun einmal verschieden. Es kann sein, dass ein neunjähriges Kind ängstlicher reagiert als ein sechsjähriges. Und es kommt vor, dass ein sonst hartgesottener und unerschrockener Zwölfjähriger bei einem Film mit FSK 6 das Weite sucht, weil er die Musik unheimlich findet. In vielen Fällen hilft es da, die Filme vorher mit den Kindern zu besprechen, den Trailer zu schauen und die Interessenlagen zu klären.
Langeweile und Frust können einen Kinonachmittag nämlich ebenso zunichte machen wie ein zu großer Grusel. Eltern sollten Kinder deshalb beim Kinobesuch einfach so oft und so lange es geht (und solange es allen Freude macht!) begleiten. In den meisten Fällen ist es ein wunderbares Gemeinschaftserlebnis: Kinderfilme sind in aller Regel liebevoll gemachte Unterhaltung. Da könnt ihr mitlachen, mitschniefen und mitgezittern. Da bleiben selten böse Erinnerungen. Im Gegenteil.
Die FSK und das Berliner Kinderkinobüro
Kino ist toll und steckt voller Abenteuer! Wenn das Licht ausgeht, dann werden die Augen groß und größer. Kinder und Erwachsene lassen sich gern vom gemütlichen Kinosessel aus in fremde Welten entführen. Ihr verfolgt auf der Leinwand wilde Kerle und phantastische Fabelwesen. Ihr werden mitgerissen von der donnernden Musik aus den Lautsprechern und fiebert mit euren HeldInnen mit. Aber manchmal wird aus einem spannenden Film ein belastendes Ereignis, weil die Kinder von den Bildern und Themen überfordert sind.
Um spätere Albträume zu vermeiden, ist es vermutlich also eine gute Idee, sich vorher etwas genauer über die möglichen Schreckgestalten zu informieren, die durch den Film geistern könnten. Die sogenannte FSK (Freiwillige Selbstkontrolle) hilft dabei nur bedingt. Sie ist nämlich keine pädagogische Empfehlung, sondern nur eine Richtlinie für die Alters-Untergrenze. Die Eltern sind durch sie also nicht davon entbunden, individuell zu schauen, welcher Film zu ihrem Kind passt. Im Kinderkinobüro findet ihr dazu viele wertvolle Tipps. Außerdem gibt es dort Infos zum Kinderfilm des Monats, zu den Schulkinowochen und tollen Festen für noch mehr kindgerechten Kinorausch.
Die Berliner Kinderkinos und das Spatzenkino
Großer Spaß für kleine Kino-ZuschauerInnen: In Berlin gibt es natürlich auch richtiges Kinderkino. Das heißt, Lichtspielhäuser, die den Kinderfilm besonders in den Fokus nehmen. Sie machen obendrein auch nach der Hälfte des Films mal eine Pause oder das Team spricht mit den Kindern über die Filme. Im Moviemento, Toni und Central Berlin richten sich die MitarbeiterInnen auch nach den zeitlichen Wünschen von Kindergärten oder Schulen – und sie sind offen für Kindergeburtstage. Wer das plant, sollte allerdings rechtzeitig reservieren.
Das Berliner Spatzenkino (wie das erwähnte Kinderkinobüro Teil des JugendKulturServices), das in der Regel zweimal im Monat beispielsweise im Moviemento stattfindet, zeigt nicht nur schöne Kinderfilme. Dieses Kinderprogramm beinhaltet auch Spielen und Basteln mit den Kids. Außerdem gibt es für euch medienpädagogische Anleitung, wie man sich mit einem Film und dessen Thema auseinandersetzt. Es geht um das Was, aber auch um das Wie: Wie ist der Film gemacht? Manchmal werden auch zum Beispiel Schattenbilder hinter einer Wand inszeniert. So bekommen Kinder einen ersten Eindruck von der illusionären Kraft des Films. Das Spatzenkino bietet Kindern immer wieder neue Wege und Mittel, das Medium Film für sich zu entdecken und zu verstehen.