Babyschwimmen für Berlins Kleinste

Eltern-Kind-Spaß für zukünftige, kleine Wasserratten

Eine Mutter mit ihrem Baby im Schwimmbad beim Babyschwimmen. Die Mutter hält das Kind lächelnd in den Armen, das sich an ihr Gesicht schmiegt. Das Kind lacht dabei.

Inhalt

Babyschwimmen – das heißt für die ganz Kleinen, sich schwerelos im Wasser zu fühlen, zu planschen und Momente der Geborgenheit mit Papa und/oder Mama zu erleben. Wir von kinderleicht.berlin, eurem Freizeit-Portal für Berliner Familien, möchten euch Vorschläge mitgeben – und zwar, wie ihr eure Berliner Schwimmbadbesuche mit Babyschwimmkurs möglichst entspannt gestalten könnt.

Diese Fähigkeiten fördert das Babyschwimmen:

Grobmotorik
Koordination
Körpergefühl

 

Was ist Babyschwimmen?

Vorab möchten wir die Frage klären, was Babyschwimmen eigentlich ist – und was nicht. Der Name könnte verwirren: Es geht hier nämlich nicht ums Schwimmenlernen. Beim Babyschwimmen sollen sich Babys erst einmal ans Element Wasser gewöhnen. Dabei hält Papa, Mama oder eine andere erwachsene Vertrauensperson den Säugling in Bauchlage mit dem Kopf über Wasser sicher fest.

Warum kann Babyschwimmen sinnvoll sein?

In einem guten Babyschwimm-Kurs geht es um den Badespaß der Babys mit ihren Eltern. Die Kleinen bekommen ein Gefühl fürs Wasser.

Dabei sammeln sie spielerisch allerlei motorische Erfahrungen und entwickeln so ein gutes Körpergefühl: Die körperliche Entwicklung wird gefördert. Dabei ist das Babyschwimmen besonders schonend, denn das Kind ist im Wasser schwerelos, statt gegen die Schwerkraft anzuarbeiten. Der Gleichgewichtssinn und die Koordination der Bewegungen werden geschult.

Das Babyschwimmen kann aber auch für die soziale Entwicklung hilfreich sein. Denn es stärkt in aller Regel die Bindung zwischen Baby und Eltern massiv. Das geschieht zum einen auf der körperlichen Ebene durch den innigen Hautkontakt. Zum anderen passiert es auf der emotionalen Ebene. Das Kind merkt nämlich, dass die Eltern in dieser zunächst ungewohnten Situation für sie da sind. Das schafft Vertrauen. Selbstverständlich ist auch der Kontakt zu anderen Kindern und Eltern positiv.

Ziel ist es also, dass der Säugling positive Emotionen mit dem Element Wasser verbindet. Dadurch kann es durchaus sein, dass das Kind später leichter das Schwimmen lernt.

Vier Mütter mit ihren kleinen Kindern beim Babyschwimmen im Schwimmbad. Die Mütter lächeln und die Babys planschen und spielen mit buntem Wasserspielzeug (Bälle und Schwimmnudeln).

Welche Babys können ab welchem Alter am Babyschwimmen teilnehmen?

Fürs Babyschwimmen sollten die Kinder etwa 2 bis 3 Monate alt sein. Denn ab diesem empfohlenen Lebensalter können die Kleinen ihren Kopf in der Regel selber halten. Obendrein sind sie nicht mehr so empfänglich für Erkältungen. Frühgeborene Kids sollten entsprechend ein paar Wochen länger warten. Frühchen sind obendrein meistens kälteempfindlicher. Selbstverständlich ist dies nur eine grobe Empfehlung bzw. ein Richtwert und es kommt ganz auf euer Baby an.

Haltet vorher besser Rücksprache mit eurer Kinderärztin bzw. eurem Kinderarzt. Das Baby sollte fürs Babyschwimmen nämlich generell gesund sein sowie nicht zu schreckhaft oder geräuschempfindlich sein. Es sollte gegen Rotaviren geimpft sein – denn im Schwimmbad ist das Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen leicht erhöht. Nach dieser oder einer anderen Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) mindestens 14 Tage bis zum Babyschwimmen zu warten.

Bei Kindern bis 2 Jahren ist es außerdem besser, wenn kein familiäres (also genetisches), erhöhtes Allergierisiko besteht. Das liegt daran, dass in den ersten beiden Lebensjahren das Asthmarisiko durch das Chlor im Wasser erhöht sein kann. Das Umweltbundesamt (UBA) erklärt, dass das Chlor in Verbindung mit anderen Stoffen (Schweiß, Urin, Cremes, Hautschüppchen und ähnliche) reagiert. Dadurch entsteht unter anderem das Gas Trichloramin, das die Atemwege reizt. Verbesserte Filteranlagen und gutes Duschen vorm Baden helfen dagegen. Zur Desinfektion bleibt Chlor unerlässlich.

Die Medizinische Leitung der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.) merkt hierzu an, dass nicht eindeutig wissenschaftlich geklärt ist, ob Familien mit einer Neigung zu Asthmaerkrankungen und Allergien tatsächlich besonders gefährdet sind. Er empfiehlt generell, neben den oben genannten Maßnahmen, große Schwimmbäder mit einer guten Belüftung zu bevorzugen.

Wie läuft das Babyschwimmen ab?

Ihr könnt so oft zum Babyschwimmen gehen, wie sich euer Sprössling wohl fühlt. Meistens finden die Kurse einmal pro Woche statt.

In den ersten Babyschwimm-Kurseinheiten geht es erst einmal ruhig los: Das Baby wird vorsichtig ans Wasser herangeführt, ohne es zu überfordern. In dieser ersten Phase sollten Eltern ganz besonders aufmerksam sein und stets nah beim Kind sein. So merkt das Kind, dass keine Gefahr droht. Die/der Kursleiter/in bringt euch hierfür sichere Griffe für gute Haltetechniken bei.

In der Regel folgen erst im späteren Verlauf des Kurses kleine Spiele im Wasser und sinnvolle Bewegungsübungen.

Die Dauer einer Einheit im Wasser variiert – und ist selbstverständlich von der Tagesform eures Babys abhängig. In der Regel dauert eine Einheit 20 bis 45 Minuten. Kids, die vielleicht nicht ganz so gut geschlafen haben, zahnen oder aus anderen Gründen nicht gut gestimmt sind, brauchen natürlich mehr ruhige Pausen. Letztere sind generell wichtig: Die Kleinen sollen schließlich nicht unterkühlen oder von den noch ungewohnten Bewegungsabläufen zu müde werden.

Tauchen beim Babyschwimmen – ja oder nein?

Eine Streitfrage ist, ob die Babys in einem solchen Kurs, bzw. generell in dem Alter, tauchen sollten oder nicht. BefürworterInnen sagen, dass das Kind schließlich auch im Fruchtwasser vor der Geburt von Flüssigkeit umgeben war und sich durch das warme Wasser an diese Zeit erinnert. Manche Eltern verbinden damit ein besonderes Geborgenheitsgefühl.

Tatsächlich rät die Medizinische Leitung der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.) davon ab. Grund ist der sogenannte Atemanhalte-Reflex. Dieser Reflex führt dazu, dass das Baby in der ersten Lebenszeit bei Benetzung des Gesichts mit Wasser oder bei kühler Luft den Atem automatisch anhält. Das klingt erst einmal fürs Tauchen praktisch – die große Gefahr ist aber, dass die Kinder diesen Reflex verlieren. Wann der Atemanhalte-Reflex verschwindet ist individuell. Bei manchen ist das nach den ersten 4 Wochen, bei anderen nach 11 Monaten. Dadurch ist die Gefahr des Ertrinkens beim Untertauchen gegeben.

Ein Vater im Bademantel hält sein Baby auf dem Arm. Das Baby guckt neugierig in die Kamera.

Wie aufs Babyschwimmen vorbereiten?

Manche Eltern fragen sich, wie sie sich fürs Babyschwimmen am besten organisieren bzw. darauf vorbereiten können. Wir haben ein paar kinderleichte Tipps für euch, was ihr tun könnt, wenn ihr mögt.

Wir alle haben gelernt, dass wir nicht mit vollem Magen Schwimmen gehen sollen. Das gilt auch für das Planschen der Babys: Ideal ist es, wenn ihr zwischen den Mahlzeiten den Kurs besucht. Denn dann hat das Kleine noch keinen Hunger, aber der Magen ist nicht mehr ganz so voll.

Nutzt zum Mitnehmen aller notwendigen Sachen doch eine wasserdichte Wickeltasche mit verschiedenen Taschenfächern: Dadurch könnt ihr wunderbar Wechselkleidung, später die nassen Badesachen, frische Windeln und Co. getrennt voneinander transportieren.

Vielleicht fragt ihr euch nun, was ihr überhaupt zum Babyschwimmen mitnehmen könnt oder vermutlich solltet. Zu allererst seien hier die speziellen Schwimmwindeln bzw. Aqua-Windeln genannt. Die sind in den meisten Babyschwimm-Kursen ohnehin Pflicht. Sie haben einen Saugkern durch den diese besonderen Windel nicht (wie klassische Windeln) aufquellen. Obendrüber zieht ihr dann eine enganliegende Badehose.

Gegebenenfalls könnt ihr auch kleines Badespielzeug wie Bälle mitnehmen. In der Regel bekommt ihr diese aber von den KursleiterInnen im Schwimmbad. Schwimmhilfen wie Schwimmscheiben könntet ihr ebenfalls mitbringen (selbstverständlich das Kind niemals unbeaufsichtigt damit lassen). Schwimmflügel sind übrigens für Babys noch nicht geeignet.

Zum Aufwärmen in den Pausen und zum Abtrocken danach sind Handtücher essentiell. Für die Minis sind Kapuzenhandtücher oder Bademäntelchen mit Kapuze prima. Denn die meiste Wärme verlieren wir über den Kopf. Eine pflegende Babycreme spendet der empfindlichen Haut der Kleinen nach dem Duschen Feuchtigkeit.

Plant nach dem Babyschwimmen eine Stillpause oder einen Moment fürs Trinken aus dem Fläschchen ein. So eine Schwimmsession kann ganz schön anstrengend sein und hungrig machen.

Noch mehr Tipps, was ihr mitnehmen könnt, erfahrt ihr in diesem Video: